Vom Reismarkt zum Metallhandel

Tagtäglich befassen wir uns mit Halbzeugen aus Metall und ihren Preisen. Der Preis für den Rohstoff variiert aber von Tag zu Tag und so auch die Preise für unsere Halbzeuge. Bestimmt werden die Preise durch den wechselnden Metallkurs. Doch woher genau kommt der Metallkurs eigentlich? Egal ob für Blei, Kupfer, Messing, Gold oder Palladium – alle Metalle haben täglich variierende Preise. In diesem Beitrag möchten wir einen Blick auf die Geschichte werfen und erläutern, wie der Metallkurs entstanden ist.

Der Ursprung für Börsenkurse – ein Reismarkt in Japan

Der Grundstein für sämtliche Börsen und Kurse wurde im 17. Jahrhundert gelegt. Dort wurde in Osaka der erste „Futures-Markt“ eröffnet. Die sogenannten „Futures“ sind Verträge, bei denen der Käufer sich bereiterklärt, eine festgelegte Menge einer Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen. Der Preis ist ebenfalls festgelegt. Der Verkäufer begibt sich in die Gegenposition und muss also die Ware für das Datum in der angegebenen Menge und zu dem bestimmten Preis anbieten. Durch dieses Verfahren konnten die Bauern ihre zukünftige Ernte für einen im Vorhinein festgelegten Preis absichern und gleichzeitig konnten die Mühlenbetreiber somit steigende Preise durch beispielsweise Missernten umgehen.

Der Metallkurs entsteht – Börse in London

Ganze zwei Jahrhunderte hat es gedauert, bis auch Metalle wie Kupfer, Aluminium oder Blei über eine Börse gehandelt wurden. Die ersten Aktivitäten von Metallhandel gab es 1845 in der „Royal Exchange“. 1877 wurde dann die London Metal Exchange (LME) gegründet und der Handel mit Forward-Verträgen im Metallbereich begann. Auch heute noch existiert die LME und gibt weltweit die Preise für viele Metalle vor.

Woher kommen jetzt aber die Metallkurse?

Für diese Frage gibt es eine kurze und eine ausführliche Antwort. Die Kurzfassung ist: Angebot und Nachfrage. Doch ganz so einfach ist die Preisgestaltung nicht, die Preise für die Rohstoffe werden von verschiedenen Faktoren bedingt:

  • die Aktivität von Spekulanten und Investoren
  • die Erschließung neuer Rohstoffquellen
  • Unterbrechungen der Versorgung (etwa durch Naturkatastrophen, Politik, Streiks usw.)
  • die Konjunkturlage (Wirtschaftswachstum oder Rezession)
  • Einfluss der Recycling-Branche

So könnte beispielsweise der Preis für Kupfer durch eine Überflutung mehrerer großer Mienen steigen, da dadurch automatisch das Angebot sinkt, während die Nachfrage unverändert bleibt. Ein sinkender Preis hingegen könnte durch Investoren, die bisher ungenutzte Erzvorkommen erschließen, zustande kommen. Die Dauer dieser Faktoren ist unterschiedlich. Eine Naturkatastrophe hält möglicherweise nur wenige Tage den Betrieb auf, die Erschließung eines neuen Erzvorkommens jedoch dauert bis zu 15 Jahre.

Unser Service für Sie: Die Metallkurse auf einen Blick

Die aktuellen Notierungen im Blick zu haben, ist für viele Unternehmen extrem wichtig, da die Preise teilweise stark schwanken – und das von Tag zu Tag. Um Sie auf dem Laufenden zu halten, haben wir für Sie auf unserer Seite „Notierungen“ die Kurse für unsere wichtigen Rohstoffe wie Kupfer, Messing und Bronze für das Jahr 2018 festgehalten und aktualisieren diese täglich. Aber nicht nur das! In unserem Archiv finden Sie sogar die Kurse aus vergangenen Jahren! Seit 2010 halten wir hier die Entwicklung fest und stellen Ihnen diese Daten gerne zur Verfügung. Wir sind seit 1922 zuverlässiger Ansprechpartner für den Bereich NE-Metallhalbzeuge und führen neben klassischen Halbzeugen aus Kupfer oder Messing auch Halbzeuge aus Neusilber, Bronze und vielen mehr. Natürlich stehen Ihnen unsere Mitarbeiter bei Ihren Fragen rund um unser Sortiment und den aktuellen LME-Notierungen gerne zur Verfügung. Nutzen Sie dafür das Kontaktformular oder rufen Sie uns direkt an!